Im Mai 2023 besuchte Peter Holste im Rahmen der Vertriebsunterstützung unseres Partners in Australien Convair die Fachmesse in Brisbane, Australien. Die Messe startete am Mittwoch, den 17. Mai. An diesem Tag wurden noch die letzten Aufbau Arbeiten durch Convair durchgeführt und Herr Holste stieß am frühen Morgen nach langem Flug dazu, um bei den letzten Aufbauarbeiten fachkundig zu unterstützen bzw. einen ersten Blick auf die Exponate zu werfen.
Offiziell begann die Messe am nächsten Tag um 10:00 Uhr. Die Messe war nach der langen Corona Zeit nach kurzer Zeit sehr gut besucht. Sehr viele fachkundige Besucher und Kunden von Convair besuchten den Messestand, an dem ein FFB EUT 42.3-3/1 für den Endkunden HVH High Volume Haulage ausgestellt wurde.
Das liegende Silofahrzeug, in unseren Feldbinder Worten ein EUT, hatte eine auffällige Lackierung in blau mit dem Firmenlogo HVH. Der Eigentümer und auch alle anderen Besucher waren begeistert von der Lackierung und dem beeindruckenden Gesamtbild des Sattelanhängers.
Das Team von Convair wurde ergänzt durch Toni Stone (Executive General Manager) und Maureen Vella (Finance Manager) von der Engenco-Group, der Mutter Gesellschaft von Convair. Peter Swann als Geschäftsführer von Convair konnte nicht auf der Messe anwesend sein, weil er sich seit April 2023 in einer 12 wöchigen „Auszeit“ – Long Service Leave befindet.
Auf der Messe bestand ebenfalls die Möglichkeit, sich direkt mit Endkunden auszutauschen, so wie beispielsweise mit Mark Owens von Manildra. Manildra hat bei uns momentan zwei KIP A-Double Kombinationen und zwei TSA A-Double Kombinationen in Produktion. Ebenso hat Manildra in 2022 die ersten zwei KIP A-Double Züge von uns erhalten. Manildra hat uns nochmals seine Zufriedenheit bezüglich der zwei gelieferten KIP A-Double Züge bestätigt und kann es kaum erwarten die ersten TSA Fahrzeuge in Empfang zu nehmen.
Ebenso kam von Manildra die Anfrage über Container Anwendungen. Hier speziell unsere Eutercontainer CONE in 20 oder 30´ in Aluminium Ausführung zum Transport von Mehl.
Die Messebesuche sind natürlich auch dahingehend wichtig und interessant, um Informationen zum Wettbewerb zu sammeln. Von den Endkunden wurde dabei häufig der hohe Qualitätsstandard im Vergleich zu Fahrzeugen aus chinesischer Produktion positiv herausgehoben und der damit verbundenen deutlich längeren Lebensdauer, die für die Spediteure, insbesondere bei den Langstrecken und teilweise schwierigen Straßenbedingungen, von entscheidender Bedeutung sind.
Es gab somit auf der Messe die Möglichkeit, mit vielen unserer Endkunden direkt ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und auch Angebote im Hinblick auf Besuche in Deutschland sowie fachliche Weiterbildung zu machen. Ausgewählte Kunden waren beispielsweise: Boral, K-Trans, Bulk Haulage und Hytec.
Ein besonderes Highlight war der Besuch von Shane Grimwood, dem Eigentümer der Firma HVH und somit dem Endkunden von Convair für den ausgestellten EUT 42.3 und seinen Fahrern. Die Fahrer von HVH haben den neuen und in dieser Form ersten Silo-Druckbehälter sehr genau in Augenschein genommen und es konnten diverse Fragen geklärt und direkt Hilfestellung gegeben werden. Der auserkorene Fahrer für diesen EUT war hellauf begeistert und kann es kaum abwarten zusammen mit der neuen Mack Sattelzugmaschine auf den Straßen im Großraum von Brisbane im wahrsten Sinne zu glänzen.
In den einzelnen Gesprächen mit den Endkunden und auch speziell mit HVH, wieso denn gerade eine so große Nachfrage von Silo-Druckbehälter Fahrzeugen zum Transport von Baustoffen (speziell Zement) in Australien besteht, wurde mitgeteilt, dass es momentan in Ost/Südost-Australien viele Großprojekte gibt. Unter anderem in den Bereichen Tunnelbau, Eisenbahn-Schienennetz und diverse Straßenneubauten bzw. Ausbesserungsmaßnahmen nach der großen Überschwemmungskatastrophe in Melbourne im Oktober 2022. Demnach wird die momentane hohe Nachfrage und Auslastung für Baustofffahrzeuge noch etwas weiter anhalten, so der allgemeine Tenor vor Ort.
Einen weiteren Grund für die hohe Auslastung der eigenen Convair-Stahl-EUT Fertigung und auch der Nachfrage nach Feldbinder ALU-EUT Fahrzeugen ist auch der in ganz Australien sehr gute Ruf von Convair. Convair ist der einzig noch verbliebende Fahrzeugbauer in diesem Bereich in Australien, der noch eine eigene Fertigung hat. Einer der letzten Marktbegleiter war die Firma ML Marshall Lethlean, die eigene SILO-Fahrzeuge herstellten. Nachdem ML jedoch von der Chinesischen Firma CIMC aufgekauft wurde, wurde die Sonderfertigung dieser SILO-Fahrzeuge in Australien eingestellt und nur noch einfache und günstige Massenprodukte wie Planen Auflieger oder drucklose ALU/VA Tank Fahrzeuge aus China eingeführt und in Australien endmontiert.
Am Sonntag, den 21 Mai und damit Tag 2 des „Family-Weekend“ sowie dem letzten Messetag waren kaum mehr Fachbesucher auf der Messe, sodass es die Möglichkeit eröffnete, einmal die anderen Messestände der Wettbewerber bzw. der Komponentenlieferanten in Augenschein zu nehmen.
Insgesamt entwickelt sich der Markt in Australien für unsere Produkte sehr positiv. Stand Mai 2023 lag die Ausliefersituation von Convair im Bereich Silo-Fahrzeuge bei rund 40 Convair-Stahl und 40 Feldbinder SILO-ALU Fahrzeugen. Hauptvertriebsgebiet ist Süd-/ Ost Australien und Neuseeland. In West-Australien ist Convair selbst nicht aktiv vor Ort oder durch Partner für den Neufahrzeugvertrieb vertreten.
Im Ersatzteilvertrieb gibt es Partner in Perth. Als Jahresstückzahl wird mit ca. 100 Silo-Neufahrzeugen in Süd-Ost Australien und Neuseeland gerechnet. Marktbegleiter wie Firma Tieman mit den importierten EUT-Fahrzeugen Fabrikat Omeps und Firma Holmwood mit den importierten EUT-Fahrzeugen des Fabrikats Giesse Cisterne aus ebenfalls Italien spielen im SILO-Bereich eine untergeordnete bzw. keine Rolle.
Convair und das Mutter Unternehmen Engenco sind in Überlegungen, ob eine weitere Produktionshalle in Melbourne errichtet werden soll, um den bestehenden Platzbedarf für die eigene Fertigung und zusätzlich Platz für die Auslieferung von Feldbinder Fahrzeugen zu schaffen. Die derzeitige Situation in Bezug auf ausreichend Fachkräfte „behindert“ die weitere Planung momentan.
Ein weiteres Problem sind die derzeitig sehr hohen Frachtraten für den Import von ausländischen Fahrzeugen. Der Trend der Verschiffungskosten ist schwer absehbar. Die speziellen Ro-Ro Schiffe kommen beladen in Melbourne an, aber es werden keine neuen Ladegüter / Maschinen & Fahrzeuge beladen, weil es hierzu keine Fertigung mehr in Süd-Ost Australien gibt. Aus Sicht von Feldbinder hoffen wir natürlich auf eine Besserung der Situation und freuen uns über die hohe Akzeptanz unserer Fahrzeuge in Australien und möchten diesen Ruf hoffentlich auch bald auf den Bereich der Tank Sattelanhänger erweitern.
Ein besonderer Dank gilt Peter Holste für den hohen persönlichen Einsatz der Reise nach Australien und die perfekten Repräsentanz von Feldbinder „down under“.